Amors Assistentin

Kathrin Grüneis führt einsame Herzen zusammen. Ihr Spezialgebiet: Alleinerziehende Mütter und 55-plus-Singles.

ANNABELLE: Kathrin Grüneis, Partnervermittlungen gibt es wie Sand am Meer. Was machen Sie anders als die anderen?
KATHRIN GRÜNEIS: Ich bin viel unterwegs und suche aktiv einen Partner für meine Kunden.

Wo suchen Sie denn? Auf der Strasse? Wenn es sein muss. Zudem lasse ich mein Beziehungsnetz spielen. Und da ich meinen Partner auch über eine Partnervermittlung kennen gelernt habe, kann ich den Kundinnen von meinen eigenen Erfahrungen erzählen.

Zum Beispiel? Mein Partner ist das Gegenteil von dem, was ich wollte: Er hat Kinder, ist Raucher und unsportlich.

Wieso haben Sie sich in ihn verliebt? Ich fand ihn extrem sympathisch. Und er war anders: nicht nur spassorientiert, sondern bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Was raten Sie für das erste Date? Man soll adrett angezogen sein, nicht zu übertrieben, aber auch nicht zu leger. Zudem ist es wichtig, daran zu denken, auch das Gegenüber zu Wort kommen zu lassen und ihm Fragen zu stellen. Ich schlage für ein erstes Date ein dreistündiges Essen vor, damit man sich gut beschnuppern kann.

Wer soll das Date vereinbaren? Der Gentleman.

Sie sind auch auf alleinerziehende Mütter spezialisiert. Welche Bedürfnisse haben sie? Das kommt aufs Alter und die Umstände an. Sind sie geschieden oder verwitwet? Alleinerziehende Frauen suchen eher einen Partner, der auch materielle Sicherheit geben kann.

Ihr zweites Spezialgebiet sind 55-plus-Kunden. Wie schwierig sind sie zu vermitteln? Die Damen haben oft konkrete Vorstellungen, selber einen guten Status, ein sehr gutes Umfeld und suchen einfach einen Mann, den sie lieben können. Nur gibt es aufgrund der Alterspyramide in dieser Kategorie wenig Männer.

Da werden es diese Männersicher leicht haben. Sie sind auf jeden Fall begehrt. Sie ergreifen aber weniger die Initiative. Deshalb werden sie auch von ihren Kindern, Kollegen oder sogar von den Ex-Frauen zur Partnerschaftsvermittlung geschickt. Oder sie sind mit einem glücklichen Liebespaar befreundet, was sie motiviert, sich um das eigene Liebesleben zu kümmern.

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Zeitungsausschnitt von freieherzen.ch im Schweizer Illustriert vom Dezember 2012